Vom Feuerpferd
Mein Name ist Jan Šembera aus Boskovice und ich war einer der reichsten Menschen in Mähren. Wenn Sie mir nicht glauben, besuchen Sie mein Schloss in Bučovice. Sie werden von der Schönheit geblendet sein und noch an mich denken.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kannte mich das ganze Land. Ich habe mit jedem kurzen Prozess gemacht. Ich habe alle Feinde in den Boden gestampft. Als mich der betrunkene Herr Zikmund Prakšický aus Zástřízl beleidigte, habe ich ihn mit dem Schwert durchbohrt, wie er es verdient hatte. Und so habe ich das mit allen gehalten. Nur eines hat mich gequält. Statt eines Sohnes hatte ich nur zwei Töchter. Das wäre wahrscheinlich egal, schlimmer war, dass meine dummen Vorfahren versprochen hatten, dass, wenn es keine männlichen Nachkommen in unserer Familie gäbe, der gesamte Besitz an die Brünner Minoriten übergehen sollte. Das würde ihnen so passen!
Ich ließ den Abt unter dem Vorwand rufen, dass ich den alten Dokumenten etwas hinzufügen möchte. Der dumme Mönch kam tatsächlich vorbei und übergab mir die Papiere. Ich warf sie vor seinen Augen in den Kamin. Da hast du es also!
Verfluche mich, so viel du willst! Als ich starb, holte mich der Teufel. Die stinkende Bestie. Er holte mich in einer Kutsche ab. Nun, vielleicht können wir uns ja einigen.
Also stieg ich ein und los ging es. Aber statt Streit erwartete mich in der Hölle eine schreckliche Strafe. Der Teufel verwandelte mich in ein Feuerpferd und jede Nacht genau um Mitternacht musste ich mit ihm durch die Straßen der Stadt reiten.
Hüa, hüa, schneller Šembera! Haha! Wenn er genug hatte, zog er die Zügel und ich musste ihn über die Cejl nach Obřany bringen, wo wir in der Erde versanken. Und so galoppiere ich jede Nacht mit der Bestie auf meinem Rücken durch die Straßen von Brünn, bis mich jemand befreit. Also los! Worauf warten Sie?!
